Schneebedeckte Gipfel, tiefe Schluchten und mittelalterliche Städte mit vielen Wehrtürmen – willkommen in Swanetien.
Unser Ziel ist Ushguli, was auf etwa 2200m Höhe liegt und damit als das höchstgelegene dauerhaft bewohnte Dorf Georgiens gilt. Bereits die Anfahrt ist ganz typisch georgisch, natürlich offroad. Die Horrorgeschichten die wir jedoch teilweise gehört haben können wir überhaupt nicht bestätigen. Viel mehr haben wir hier mal wieder gelernt, dass wir uns unser eigenes Bild machen müssen. Eindrücke sind subjektiv und die Einschätzung der Straße ist sehr abhängig vom Fahrzeug, dem fahrerischen Können und den bereits gemachten Erfahrungen. Mittlerweile wissen wir doch ganz gut was Fred alles kann und er hat uns bisher zum Glück noch nie im Stich gelassen.
Der Stolz auf unsern Fred wuchs nochmals extrem, als wir auf dem Gipfel zwei Expeditionsfahrzeuge treffen, wobei jedes wahrscheinlich so viel wie unser ganzes Haus zu Hause wert ist. Für beide war es nicht möglich zur kleinen Kirche nach oben zu fahren und was soll ich sagen, wir verbrachten hier zwei wundervolle Nächte in Mitten des großen Kaukasus. Zum ersten Mal hatten wir einen Sternenhimmel ohne externe Lichtverschmutzung und ohne Mond. Einfach absolut fantastisch und die Milchstraße erstreckte sich direkt über uns. Unglaublich.
In Ushguli holten uns dann die anderen Touristen wieder ein, wobei es auch einfach wunderschön ist. Am Fluss entlang wanderten wir zum Shkhara Gletscher, wobei wir nicht schlecht staunten, als hier die Weiden wirklich noch von Hand mit der Sense gemäht werden. Das Leben hier ist nicht nur im Winter, sondern auch im Sommer echt hart. Ushguli selber besteht aus vier Ortsteilen und man fühlt sich fast wie in einem Freilichtmuseum, was aber noch bewohnt wird. Sogar ein Kino gibt es und wir schauen uns den obligatorischen Film, der in Ushguli gedreht wurde, an. Wir haben eine Privatvorstellung und sitzen auf einer mit Brettern gebauten Tribüne und sehen uns den Spielfilm über die Laptoplautsprecher und auf einem gespannten Leintuch an. Nur das Popcorn fehlte 😀 Dafür gab es danach das beste Khachapuri, was wir in Georgien gegessen haben und das soll schon was heißen. (Brot gefüllt mit Käse und Kartoffeln) Auch swanetisches Salz muss man hier unbedingt kaufen. Das Kräutersalz wird hier frisch gemacht und jede Familie hat ihr eigenes Rezept dafür, wirklich super! Ich hoffe es hält noch lange 😀
