Mostar

Traumhaft schön und verrückt. Mostar ist für mich eine Stadt der Gegensätze, die mir super gefallen hat, aber auch nachdenklich macht.

Während des Bosnienkrieges (1992-1995) und seiner wechselnden Fronten (zuerst Kroaten und Bosnier gegen Serben, dann Bosnier gegen Kroaten) war die Stadt besonders hart umkämpft. Dabei wurden praktisch alle wichtigen öffentlichen Gebäude und die gesamte Altstadt zerstört. 1993 wurde die Stari Most (Alte Brücke), das Wahrzeichen der Stadt und seit jeher die symbolische Brücke zwischen Ost und West, in einem mehrstündigen gezielten Beschuss zerstört. Etwa zehn Jahre später wurde diese wieder originalgetreu aufgebaut. Die Brücke ist auch heute noch ein Symbol zwischen Ost und West und verbindet die Ufer der mehrheitlich muslimischen Bosniaken (Osten) und katholischen Kroaten (Westen).

Auch heutzutage ist in der Stadt deutlich zu erkennen, dass der Krieg noch nicht lange her ist. Bereits bei der Ankunft fahren wir an extrem großen und vielen Friedhöfen vorbei, wobei sehr viele 1992 gestorben sind. Direkt neben schönen Wohnhäusern stehen komplette Ruinen und zerfallene Häuser und bei sehr vielen Fassaden sind unglaublich viele Einschusslöcher zu erkennen. Das ganze lässt einen immer wieder nachdenklich stehen und das Wort, was mir immer wieder in den Sinn kommt ist „verrückt“. Es ist einfach alles so verrückt und unglaublich und schwer zu fassen. Trotz oder vielleicht auch gerade wegen der ganzen Gegensätze fand ich Mostar extrem schön und beeindruckend. Es machte Spaß auf den sepziellen Steinwegen durch die Altstadt zu schlendern, neben den Kirchenglocken auch die Muezzin Rufe zu hören und die Steinhäuser zu bewundern.

2 Kommentare

  1. Hoi zäme
    Und wir scheinen es nie zu lernen-heute Freund, morgen Feind-immer und immer wieder irgendwo……
    Eure Berichte bereichern meine bünzligen Tage daheim im Alltag- Danke dafür und weiterhin gute, gesunde Fahrt!
    Grüessli
    Erika

  2. Klasse Beitrag & Bilder! LG Leonie und Fabio

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