Wüste – Vorstellung vs. Realität

Die Wüste ist ein riesiger heißer Sandkasten, kilometerweit nur Sand, auf Dauer langweilig und eintönig, oder nicht?

Nein, da waren unsere Vorstellungen wirklich falsch. Wir haben bisher nur wenige hunderte Kilometer Wüste gesehen, doch war sie weder langweilig, noch eintönig und definitiv nicht nur kilometerweit Sand. Nur das mit der Hitze stimmt. Wenn man anfängt bei 30 Grad von angenehm kühl zu sprechen ist glaube ich alles klar. Wobei die Hitze durch die trockene Luft erstaunlich angenehm bzw. aushaltbar ist.

Unsere Wüstenvorstellung bezog sich nur auf Sanddünen. Diese machen jedoch nur einen kleinen Bruchteil aus, sind allerdings wirklich magisch. Wenn man am Strand im Sand buddelt, kommt man relativ schnell entweder zu nasserem oder zumindest festerem Sand oder vielleicht sogar auf Stein oder Lehm. Die Sanddünen bestehen einfach komplett aus trockenem, feinstem Sand und egal wie tief wir graben oder reinspringen, es ändert sich nichts. Unglaublich. Nur das besteigen ist wirklich mühsam, meistens ist der Sand extrem heiß und bei zwei Schritten vorwärts, rutscht man einen wieder zurück.

Wir hätten auch nicht gedacht, dass so viele Straßen durch die Wüste führen.
– perfekt asphaltierte Straßen
– asphaltierte Straßen die teilweise von so viel Sand überweht wurden, dass sich schon kleine Sanddünen auf ihr bilden und Sand gebannt wird.
– Schotter- und Lehmstraßen, die oftmals die reinsten Wellblechstraßen sind.
Und dann gibt es natürlich Sandstraßen bzw. man fährt offroad. Dort sind wir auch erstaunt, wie fest der größte Teil des Bodens ist. Es gibt immer wieder mehr oder weniger kurze Abschnitte, die wirklich sandig sind und man Gas geben muss und nicht vom Gas runter darf, aber größtenteils ist es echt kein Problem.

Die Landschaft ändert sich ständig es gibt flache, sandige Passagen, Flächen mit grünen Sträuchern und sogar Landwirte, die große Felder mit kleinen, grünen Bäumen haben. (total untypisch Wüste für uns) Dann gibt es den total trockenen, aufgesprungen Lehmboden, ausgetrocknete Salzseen, große, rote, schroffe Berge, sanfte Hügel. Zwischendrin eine Oase mit Palmen und teilweise ganze Städte. Also wirklich nicht eintönig, auch wenn es zwischendurch ewige Weiten gibt. Nur die Sandstürme brauchen wir echt nicht, ruckzuck sieht man nichts mehr und der Sand ist überall. Ich glaube wir werden noch sehr lange überall im Fred Sand finden 😂

Auch gibt es viel mehr Leben als erwartet in der Wüste. Kamele und Dromedare sind natürlich bekannt, aber wir freuen uns trotzdem immer wieder, wenn wir sie sehen. Überall im Sand sieht man feine Spuren von schwarzen Käfern, die man vor allem in schattigen Plätzchen auf den Dünen zu Hauf sieht. Es gibt riesige Ameisen, mini Ameisen und unglaublich viele nervige Fliegen. Auch verschiedenste kleine, große und bunte Vögel sehen wir. Und einmal hat eine Schildkröte unseren Weg gekreuzt, ich mag mir gar nicht vorstellen, wie heiß es unter dem Panzer sein muss. Auf den Skorpion hinterm Berthold kann ich getrost verzichten und hoffe wir sehen keinen mehr. Kojoten und Wölfe muss es auch geben, hier haben wir jedoch nur mal Spuren gesehen. Wirklich erstaunlich wie viele Wüstentiere es gibt.

Je weiter wir in die Wüste reinfahren, desto einsamer und stiller wird es. Traumhaft schön. Und einmal zeigt sich uns auch der fantastische Sternenhimmel. Fast wie in einer anderen Welt…

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