Ein Lost Place mit Kronleuchter

Tskaltubo war einer der bedeutendsten Kurorte der früheren Sowjetunion, heutzutage besuchen wir die Sanatorien als Lost Places. Wobei ganz so lost sind sie gar nicht, denn in den zerfallenen Sanatorien leben Vertriebene und Geflüchtete aus Abchasien. Wir sehen Strom-, Wasser- und sogar Glasfaserleitungen und durch eine offene Tür werfen wir einen Blick in eine komplett ausgestattete Wohnung. Durch die Bewohner werden die zerfallenden Gebäude noch etwas gepflegt und gleich in der Eingangshalle des ersten Sanatoriums kommen wir aus dem Staunen nicht mehr raus. Hier hängt doch tatsächlich ein Kronleuchter! Ein riesiger Kronleuchter! Total verrückt. Auch sonst lässt sich der Prunk und die Schönheit vergangener Tage überall erkennen und es gibt viel zu erkunden.

Auf unserem weiteren Weg treffen wir Tabea und Dani mit Berthold, unsere Begleiter aus dem Iran wieder. Bei einer fantastischen Weinprobe, die wir nur vollstens weiterempfehlen können, lernen wir die georgische Art der Weinherstellung kennen, welche auf eine über 8000Jahre alte Tradition zurückblickt. Im Boden sind riesige Quevris (Tongefäße) eingelassen, wo die zerquetschten Trauben zusammen mit den Schalen, Kernen und Stängeln gefüllt, verschlossen und dann gegoren werden. Dadurch bekommt der Weißwein auch die traditionelle Bernstein Farbe. Im Anschluss an die Führung dürfen wir die verschiedenen Weine zusammen mit einem sehr leckeren, typisch georgischen Essen genießen. Ein Traum.

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