Tatev – ein gelungener Einstieg

Informiert man sich über Armenien, so sind die meisten Sehenswürdigkeiten alte Klöster, die es hier auch wirklich zu Hauf gibt. Das tollste daran ist in den meisten Fällen nicht die Kirche selber, die sehen oft sehr ähnlich aus, sondern die Landschaft außen rum.

Das wird uns gleich zu Beginn schon bewusst beim Tatev Kloster, welches wunderschön am Rande einer bewaldeten Schlucht mit einer grandiosen Aussicht liegt. Da das Kloster auf dem Weg von der Iranischen Grenze her gelegen ist, fahren wir nicht mir den Wings of Tatev, der berühmten Seilbahn. Der Anblick, den diese bietet ist jedoch wirklich beeindruckend. Beim Überfliegen der Schlucht erreicht die Kabine eine maximale Höhe von 320 m und ist mit einer Länge von 5,7 km die längste Pendelbahn der Welt. Die Straße ist jedoch auch echt spektakulär.

Beim Tatev Kloster sehe ich zum ersten Mal das armenische Kreuz, welches uns in den nächsten Wochen ständig begleiten wird. Da es am Ende oft verziert oder gespalten ist, wird es auch „blühendes Kreuz“ genannt. Ich finde es sehr schön und freue mich jedes Mal aufs Neue, wenn ich diese tollen Kreuze sehe. Das Kloster selbst ist innen sehr dunkel und ganz schlicht, es gibt nur die Steinwände. Spannend war noch die alte Ölmühle, die mittlerweile als kleines Museum besichtigt werden kann. Hier wurde früher aus Getreide Öl für das Dorf hergestellt.

Über Serpentinen fahren wir die Schlucht hinunter, wo uns eine kurze Wanderung zur Einsiedelei von Tatev führt. Dort lebt zurückgezogen Bruder Jakob, der vor Jahren ein Schweigegelübde abgelegt hat. Umso spezieller ist unser Erlebnis mit ihm, da wir genau zur Gebetszeit unten ankamen. Ganz alleine betete und sang der Einsiedler, begleitet von Weihrauch und der einstrahlenden Sonne. Wirklich magisch. Auch der Weg selbst ist toll, wir kommen uns teilweise wie im Urwald vor und laufen durch die fast unberührte Landschaft.

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