Shiraz – ein pinker Traum

Auf unserem Weg nach Shiraz begeben wir uns zuerst noch auf die Spuren der alten Perser und besuchen Persepolis. Die historische Palastanlage erstreckt sich über ein Areal von ca. 400 x 300m, auf dem im Laufe von etwa 60 Jahren die einzelnen Paläste erbaut wurden. Bei einer Feier der Truppen Alexander des Großen im Jahre 332 v. Chr. ging Persepolis in Flammen auf.  Es wird immer wieder behauptet, der Brand in Persepolis sei von Alexander aus Rache für die Zerstörung der Akropolis in Athen befohlen worden. Wir können heute auf jeden Fall nur noch die Überreste betrachten und wahrscheinlich nicht im Geringsten den Prunk von damals nachvollziehen.

In Shiraz sehen wir in der Vakil Moschee zum ersten Mal die Farben gelb und pink und es gibt wunderschöne florale Motive. Die Schönheit hier wird nur noch durch die Nasir al-Mulk, die pinke Moschee, übertroffen. Am Morgen früh scheint die Sonne traumhaft durch die bunten Fenster des Wintergebetssaals und die bunten Lichter erzeugen eine ganz besondere Stimmung in dem Raum. Die Decken sind mit traumhaften Mosaiken verziert und auch im Innenhof dominieren die Farben pink, gelb und blau und egal in welche Richtung man schaut, es ist einfach alles wunderschön verziert. Zum Glück waren wir sehr früh in der Moschee, denn durch den tollen Lichteinfall zieht es natürlich noch sehr viele andere Touristen hierher.

Im Gegensatz zur pinken Moschee sind wir beim Heiligtum von Shah Cheraq fast alleine, was wir überhaupt nicht verstehen können. Mit einem sehr freundlichen Guide, ohne Guide dürfen Touristen hier nicht rein, der perfekt Englisch spricht geht es auf das Gelände. Wir können unser Glück kaum fassen, als wir sogar in das Innerste des Heiligtums, zum Grab vor dürfen. Hier wird auch klar, warum das Heiligengrab Schah des Lichts heißt, denn der gesamte Innenraum ist mit Verspiegelungen ausgestattet. Durch das einfallende Licht funkelt es überall und wir stehen einfach nur sprachlos da. (eventuell waren sogar unsere Münder offen 😀 ) Durch unseren Guide erfahren wir richtig viel z.B. den Unterschied zwischen einer Moschee und einem Mausoleum oder warum das Grab nicht direkt unter der Kuppel steht. (Auch für euch zur Info, im Mausoleum ist jemand begraben, in der Moschee nicht. Bei einem Erdbeben ist die frühere Kuppel zusammengekracht und auf das Heiligengrab und die dort betenden Menschen gefallen. Zur Sicherheit wurde die neue Kuppel versetzt gebaut, dass sich so ein schlimmes Erlebnis nicht wiederholt.) Als auf einmal ein Beerdigungszug aus mehreren Männern, die einen Sarg auf der Schulter trugen und sangen, in das Heiligtum kam sind wir schnell weiter gegangen. Das gesamte Gelände ist wirklich riesig und wunderschön.

Am Ende unserer Tour laufen wir noch an der Karim Khan Festung entlang und bestaunen den abgesackten, mittlerweile schiefen Turm an der Südostecke. Fast etwas Pisa-Feeling 😉

Shiraz war unser südlichster Punkt im Iran und in der Mittagssonne ist es für uns schon fast nicht mehr erträglich, aber zum Glück sind wir hierhergefahren. Shiraz zählt definitiv zu unseren Highlights! Ab jetzt geht´s aber wieder in den Norden.

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