Entlang der Georgischen Heerstraße

Die 213km lange georgische Heerstraße verläuft entlang eines Jahrtausende alten Karawanenwegs, der vom Norden des Großen Kaukasus in die Länder des Orients führte. Bis Ende des 19. Jahrhunderts bildete sie die wichtigste Verbindung zu Russland.

Bekannt und gefürchtet war die Karawanenstraße nicht nur wegen ihres gefährlichen Verlaufs entlang steiler Schluchten und über wilde Bergflüsse, sondern auch wegen regelmäßiger Raubüberfälle. Heutzutage führt eine, für georgische Verhältnisse super gute Straße hoch zur russischen Grenze. Nur der Verkehr und vor allem die vielen LKWs machen die Fahrt mühsam. Liegen gebliebene Brummis oder überhitze Bremsen führen ganz schnell zu langen Staus. Die Aussichten entschädigen jedoch vollkommen. Wobei wir sehr erschrocken sind, wie touristisch die Heerstraße ist.

Im Truso Tal ersetzen wir die Wanderschuhe durch das Fahrrad. Vor allem bei der Rückfahrt sind wir sehr froh über diese Entscheidung, einfach den Berg runter rollen lassen und die anderen Wanderer zu überholen macht schon Spaß 😀

Der Hauptgrund weshalb wir die Heerstraße gefahren sind befindet sich fast bei der russischen Grenze und ist das in Georgien meist fotografierte Bauwerk: die Gergetier Dreifaltigkeitskirche mit dem Kazbek im Hintergrund. Wir hatten fantastisches Wetter und wirklich jeden Tag einen traumhaften Ausblick auf den 5.054m hohen Kazbek. Dank Freds offroad Tauglichkeit konnten wir auch bis zur Kirche hoch fahren. Hier sind die Georgier ja schon sehr geschäftstüchtig, man könnte es auch als Touri-Abzocke bezeichnen. Zur Dreifaltigkeitskirche hoch gibt es eine perfekt asphaltierte Straße, diese ist jedoch gesperrt, so dass man mit einem normalen Fahrzeug keine Chance hat zur Kirche hoch zu fahren. Die geschäftstüchtigen Georgier bieten nun Taxi Fahrten über die Schotterstraße hoch zur Kirche an, für schlappe 35€ pro Person. Echt unglaublich.

Noch ein paar Kilometer näher der russischen Grenze sind wir zu den Gveleti Wasserfällen gewandert. Vor allem die Straße hierhin wird uns in Erinnerung bleiben. Wenn man auf einmal in einen stockdunklen Tunnel hineinfährt und dort drinnen dann auch die Straße noch extrem schlecht mit riesigen Schlaglöchern ist, dann vergisst man den nicht so schnell wieder 😀

Unser Highlight, neben dem Blick auf den Kazbek, war das Juta Tal. Eine Wanderung vorbei an vielen freilaufenden Pferden führt hoch zu einem kleinen Bergsee mit traumhafter Kulisse.

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