Zypern, das ist Sommer, Sonne, Meer, Strand und Tourismus, oder? Ja, auf jeden Fall, aber da gibt es noch viel mehr, was uns ehrlich gesagt vor der Reise bzw. vor unseren Vorbereitungen nicht wirklich klar war. Und selbst wenn man sich informiert und hier ist, gibt es viele Widersprüche und Unklarheiten. Oder wusstet ihr beispielsweise, dass auf Zypern Linksverkehr herrscht, dass es ein Gebirge mit fast 2000m Höhe gibt oder dass das Land geteilt ist?
Die Unklarheiten fangen bereits bei der Zuordnung zu den Kontinenten an. Die drittgrößte Mittelmeerinsel, nach Sizilien und Sardinien, gehört geografisch zu Asien, wird politisch und kulturell jedoch meist zu Europa gezählt. Seit 1974 ist Zypern politisch geteilt. Der Süden wird von der Republik Zypern beherrscht, der Norden steht unter der Kontrolle der Türkischen Republik Nordzypern, welche jedoch nur von der Türkei anerkannt wird. Nachdem 1974 ein Teil der Bevölkerung den Anschluss Zyperns an Griechenland durchsetzen wollte, wurde der Nordteil militärisch besetzt. Zwischen den beiden Gebieten liegt eine Pufferzone, die als „Green Line“ bezeichnet wird und von der UN überwacht wird. Zusätzlich gibt es dann auch noch britische Exklaven, die zum Vereinigten Königreich gehören.
Die Teilung war unser größtes Problem, denn eigentlich wollten wir mit der Fähre von der Türkei nach Zypern und dann weiter nach Griechenland. Das hätte uns viele Kilometer Landweg erspart, doch wer nach Nordzypern einreist, darf nicht aus (Süd) Zypern wieder ausreisen. Denn für Zypern handelt es sich um eine illegale Einreise. Verrückt, aber bis auf die Tatsache, dass wir wieder in die Türkei zurück müssen schränkt es uns auf der Insel nicht weiter ein.
Die erste Woche verbringen wir mit meiner Schwester und ihrem Freund in einem Airbnb und sind somit zum ersten Mal auf der Reise für mehrere Nächte nicht im Fred. Komisches Gefühl, aber bei den aktuellen Temperaturen vor allem nachts ist eine Klimaanlage wirklich Luxus 😍 eine eigene Villa mit Pool, das Meer direkt auf der anderen Straßenseite, so lässt es sich wirklich aushalten. Zwischendurch geht’s schnorcheln, wandern in der traumhaften Avakas Schlucht und lecker Meze essen, ein Muss für alle Zypern Reisenden. Mit dem Mietwagen lernen wir außerdem die Vorzüge von Fred und seiner Bodenfreiheit nochmals deutlich mehr zu schätzen 😅 Nach einer Woche heißt es Abschiednehmen von den Lieben und dem Luxus der Klimaanlage und welcome back to Vanlife oder besser gesagt Fred-life.
