Neben Pamukkale war Kappadokien auf unserer Liste ganz oben und zum Glück wurden wir auch hier nicht enttäuscht. Im Gegenteil, all unsere Erwartungen wurden so was von übertroffen.
Bei unserer Anfahrt schneite es stark, doch sobald wir auf dem Panoramaplatz zwischen Uchisar und Göreme standen hörte es auf zu schneien und der Himmel riss auf. Es war fast wie im Film, auf einmal hatten wir Sonne und eine unglaubliche Aussicht.
Da ich in Kappadokien auf jeden Fall Heißluftballone sehen wollte, stand natürlich außer Frage, dass der Wecker auf 5.30 Uhr gestellt wird. Der erste Blick nach draußen war jedoch eher ernüchternd. Ich sah 2-3 Ballone, die gerade aufgeblasen wurden. Aber egal, immerhin. Als wir dann dick eingepackt mit Kamera bewaffnet draußen standen (es war a****kalt) musste ich feststellen, dass ich beim ersten Blick wohl noch nicht ganz wach war. Wir sahen überall Ballone, es war unglaublich. Irgendwann zählte ich 140, aber das waren definitiv nicht alle. Auch die nächsten Tage wurden wir nicht enttäuscht und auch wenn die Tage dadurch sehr lange waren, war das frühe Aufstehen ein Muss.
Bei einer Wanderung erkundeten wir die traumhaft schöne Landschaft. Zuerst ging es durch ein Tal aus gelbem Sandstein Richtung Love Valley. Überall waren immer wieder Höhlen und kleine Fenster in den Bergen zu sehen. Das Love Valley ist definitiv das bekannteste Tal von Kappadokien mit den speziell geformten Sandsteinen. (Im Reiseführer steht, die Steine sehen aus wie Spargel. Naja, deshalb ist es definitiv nicht Love Valley genannt worden 😉 ) Da die ganzen Reise- und Minibusse nur oberhalb des Tals einen Fotostopp einlegen, war es im Tal selbst sehr ruhig. In Göreme essen wir den typischen Testi Kebab, hier wird Fleisch in einem Tontopf gegart, der dann am Tisch geöffnet und serviert wird. Sehr lecker und die Show gehört natürlich auch dazu 🙂 . Von Göreme geht´s für uns dann übers Tauben Tal zurück zum Fred. Der direkte Weg führte uns hier direkt den Berg hoch.
In Avanos sind wir eigentlich nur um unser Carnet de Passages vom DHL Shop abzuholen, doch auf einmal befanden wir uns in Sultans Ceramic, einer unterirdischen Töpferei. Wir waren so überrascht, dass wir nicht einmal Fotos gemacht haben, aber dazu schreibe ich noch einen separaten Beitrag 😀 Bei einer privaten Quad Tour (wir beide plus Guide) crossen wir durch die Landschaft Kappadokiens und bekommen nochmals einen anderen Blick darauf. Es hat wirklich unglaublich viel Spaß gemacht.
In Zelve sehen wir ein Freilichtmuseum ganz anderer Art, hierbei handelt es sich um ein fast vollständig aus Höhlen bestehender Ort. Leider wird nicht viel darüber gezeigt, wie hier wirklich gelebt wurde, aber es war trotzdem interessant zu besichtigen.
Im Höhlenrestaurant Uranos in Avanos besuchen wir eine Türkische Nacht und genießen die türkische Musik und Tanz. Bei dieser Show werden die Tanztraditionen der verschiedenen Regionen der Türkei gezeigt mit den traditionellen Kostümen dazu. Natürlich dürfen auch die Bauchtänzerinnen nicht fehlen. Nebenher werden typische türkische Speisen und Getränke serviert. Ein wirklich toller Abend, in einer hammer Location mit super Stimmung.
Wenn man entlang der Seidenstraße reist, gehört ein Besuch einer Karawanserei natürlich dazu. Wir bestaunen die seldschukische Karawanserei Sarihan. Wirklich erstaunlich, wenn man überlegt, wofür diese großen Gebäude erbaut wurden und wie viele Karawanen sich hier schon erhohlt haben. Am Abend schauen wir uns noch einen Gottesdienst der Anhänger von Mevlana an. Typisch hierbei ist das Tanzritual der Derwische, die sich in weißen Kleidern mit hohem Filzhut im Kreis drehen. Begleitet wird das Ganze von einer Musikgruppe (Flötenspieler, Trommler, Zitterspieler) und zwei Vorsängern. Ein wirklich besonderes Erlebnis, es hatte etwas sehr meditatives und der Tanz der Derwische ist einfach unglaublich. Es wird einem eigentlich schon vom Zuschauen schlecht, aber die Tänzer bleiben nach den ganzen Drehungen (und das dauerte mehrere Minuten) einfach stehen und verbeugen sich, als wäre nichts gewesen. Unglaublich.
