Mit dem Camper nach Zypern

Vorab können wir alle nur ermutigen, zumindest in der Nebensaison, nach Zypern zu reisen. Trotz des Tourismus findet man überall traumhafte Plätze auch direkt am Meer. Freistehen ist problemlos möglich. Es gibt so gut wie keine anderen Camper, nur auf Nordzypern trifft man viele türkische Dauercamper-Wohnwägen. Neben glasklarem Wasser, perfekt zum Schnorcheln, gibt es auch ein Gebirge was zum wandern einlädt, eine interessante Geschichte und daraus resultierende Gegensätze und Lost Places.

Für alle die unserem Beispiel folgen und mit dem Camper nach Zypern reisen möchten, haben wir mal den Ablauf zusammengefasst. Wir haben übrigens auch auf park4night die meisten Plätze eingetragen 😉

Wir haben uns für die Fähre von Mersin nach Famagusta entschieden, mit Open Return Tickets und keiner Kabine. (Camping an Board ist kein Problem) Die Tickets bzw. Boarding Pässe müssen vorab in dem Büro der Fährgesellschaft abgeholt werden. Wichtig hierbei, auf die Öffnungszeiten achten! Bei uns ging die Fähre um 21.30 Uh, das Büro hatte jedoch nur bis 18 Uhr geöffnet. (Koordinaten Akgünler Turizm: 36.8005064, 34.6349023)
Wichtig: Wer von der Türkei nach Nordzypern einreist kann nicht über (Süd)Zypern ausreisen!

Das Tor zum Hafen öffnete bei uns um 18.00 Uhr, es ist jedoch nicht möglich dort zu parken. Am besten erst gegen 18.30 Uhr hinfahren. Wir mussten eine Ehrenrunde drehen, da wir ansonsten die Straße blockierten und das Tor noch nicht frei war. (Koordinaten Tor: 36.8001394, 34.6376425) Der Ablauf hier am Hafen ist sehr chaotisch und benötigt viel Zeit. Funktioniert jedoch alles. Nachdem das Fahrzeug im Innenhof geparkt ist muss das Fahrzeug am Schalter im Gebäude ausgetragen werden, anschließend gehts zur Passkontrolle und dann heißt es warten. Die Passagiere werden mit Bussen zur Fähre gefahren, wir mussten irgendwann einem Auto hinterher. Dann wirds spannend, wir fuhren durch den kompletten Containerhafen von Mersin bis zur Fähre. Beim Parken auf der Fähre sollte man darauf achten, dass man noch ins Fahrzeug kommt, dann ist es nämlich problemlos möglich im Fahrzeug zu essen und zu schlafen. Es gibt an Board nicht wirklich Verpflegung, zumindest haben wir nichts gefunden, am besten alles mitnehmen. Das Fahrzeug ist die ganze Zeit problemlos zugänglich.

Nach offiziell 9 Stunden, tatsächlich waren es mehr, kommt man in Famagusta an. Auf der Fähre müssen wir einen personalisierten Zettel für 70 Lira kaufen. (Wir wissen nicht wofür, es konnte uns nicht erklärt werden, aber jeder hat ihn gekauft und man benötigt ihn anschließend bei der Zollabfertigung) Ab hier herrscht nun Linksverkehr. Nach dem Verlassen der Fähre gehts zuerst in das Gebäude zur Passkontrolle. Anschließend wurde Fred kurz gecheckt und dann haben wir die Versicherung abgeschlossen. Hierfür am besten einen Ansprechpartner der Reederei im Zollgebäude fragen, dieser hat uns sehr geholfen. Zuerst muss ein Zettel, natürlich komplett auf Türkisch 😉 , ausgefüllt werden. Für uns wurde ein Versicherungsagent angerufen, der dann zum Hafen kam und wo wir für 300 Lira eine Versicherung für einen Monat abgeschlossen haben. (Die Versicherungsunterlagen bekommt man, in dem man das Handy des Agenten abfotografiert 😀 ) Dann gehts nochmals zum Büro im Gebäude, wir bekommen den wichtigen Durchschlag und einen Eintrag im Ausweis. Dann ist alles erledigt und es kann losgehen. Wichtig: Links fahren.

Zum Grenzübergang zwischen Nordzypern und Zypern:
Vorab, es ist überhaupt kein Problem hin und her zu pendeln.
Bei der Ausreise muss lediglich der Pass vorgezeigt werden. Bei der ersten Einreise muss ein Formular ausgefüllt werden und das Fahrzeug wird kurz gecheckt. (Ein Blick ins Innere und das wars) Dieser weitere wichtige Durchschlag muss ebenfalls aufbewahrt werden und erspart einem bei den nächsten Grenzübertritten die Kontrolle. Beim letzten Grenzübertritt sollte er abgegeben werden.

Vielleicht noch ein Hinweis: Bei der Grenze von (Süd)Zypern sollte man nicht von Nordzypern sprechen, denn es handelt sich aus ihrer Sicht hierbei um den besetzten Teil und nicht ein eigenständiges Land.